Schwingen nach Noten

Die Verbindung von Musik und Bewegung nach einem notierten strukturellen Muster ist ein noch wenig aufgegriffener Gedanke. In dieser Verbindung strukturiert sich die Bewegung nach dem exakt mathematischen Tempi- und Intervallmuster, den Takten und dem strukturellen Aufbau der Musik. Dies bedingt, daß Bewegungen durch Musik ein exaktes Timing erfahren und strukturiert werden.

Durch das Choreographieren eines Liedes können größere zusammenhängende Bewegungsmuster geschwungen werden. Andererseits bildet das exakte Schwingen zu Musik eine Grundlage für ein besseres Musikverständnis und den Aufbau von Musik. In der Festlegung von bestimmten Bewegungsabfolgen für die einzelnen Bestandteile von Musikwerken, insbesondere Liedern werden diese intensiv wahrgenommen und beispielsweise die einfache Taktstruktur von sogenannten "Ohrwürmern" besser erkannt.

Viele Schlager, bekannte Volkslieder, Mainstream-Musik aus den aktuellen Charts, Pop- Rockmusik und der Großteil der modernen Musik sind im Viervierteltakt abgefaßt. Die Kumulierung von Takten bestimmt sich meist in einer Vier-Takt-Struktur. Die besondere Chance des Poi-Schwingens nach der Schule: "Die Faszination der fliegenden Kugeln" besteht darin, daß dieses Lernsystem ebenfalls nach einem Vierer-Muster aufgebaut ist: Zunächst wird ein Parallelschwung geschwungen, dann die rechte Hand vorversetzt, anschließend wieder ein Parallelschwung und zum Abschluß die linke Hand vorversetzt. Diese Bewegungsabfolge fordert immer beide Körperseiten in gleichmäßiger Form. Keine Körperseite erhält den Vortritt und es bildet sich ein harmonisches ganzheitliches Schwungbild ab. Der Viererrhythmus der Musik wird also in harmonischer Form auch in der Bewegung umgesetzt.

Die Bestimmung der Bewegung lehnt sich im Grunde an folgende Definition an:
Ein Parallelschwung entspricht in der optischen Wahrnehmung und in der Zeitabfolge in der Regel einer Viertelnote. Ein vorversetzter Schwung erzeugt die lllusion von zwei Achtelnoten. Allerdings kann ein Parallelschwung auch den Notenwert einer halben Note und ein vorversetzter Schwung den von zwei Viertelnoten einnehmen.



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Anmerkungen zur Beispiel-Choreographie


Ein Viervierteltakt ist vergleichbar mit einem Viererwechsel. Ein Schwung entspricht einer Viertelnote. Am jeweils unteren Scheitelpunkt wird gezählt. Die Zählweise für Parallelschwünge ist entsprechend der für Viertelnoten: "Eins", "Zwei", "Drei", "Vier", usw., bei vorversetzten Schwüngen der für Achtelnoten: "Eins", "&", "Zwei", "&", "Drei", "&", "Vier", "&", usw. Der Doppelstrich im Rhythmus-Schema kennzeichnet den Anfang und das Ende eines Wiederholungsabschnittes. Die Zahl über dem abschließenden Wiederholungsstrich nennt die Anzahl der Wiederholungen. Intro, Strophen, Refrain, Solo und Fade Out werden jeweils am Anfang angekündigt.

Ist das Symbol vergrößert dargestellt, wird der Schwung mit ausgestrecktem Arm ausgeführt. Folgt einem Feld mit einem Symbol ein Feld ohne Symbol, ist dieser Schwung über die Zeitspanne einer halben Note zu spielen, also halb so schnell.